Von traurigen Liedern

Von traurigen Liedern

Von traurigen Liedern und glücklichen Finnen

Dokumentation // ARTE 2007, 26 Min., Digibeta

„Tango ist kein Tanz, Tango ist ein Gefühlszustand“, das jedenfalls behauptet der Tanzlehrer Ake Blomqvist, der die Finnen seit Jahrzehnten in die Geheimnisse des finnischen Tangos einführt.

Finnland und Tango - so ungewöhnlich diese Kombination auch scheint – nirgendwo außerhalb Argentiniens haben die melancholischen Weisen einen derartigen Stellenwert wie hier. Die Finnen sind die zweitgrößte Tango-Nation der Erde. Sie komponieren ihre eigene Tangomusik, meist in Moll, und schreiben dazu eigene, flammende Liebesschwüre mit Polarflair. Doch nicht nur der Tanz, sondern vor allem auch der Tangogesang bewegt das nordische Volk.
Jedes Jahr im Sommer strömen über einhunderttausend Menschen zum Tangofestival nach Seinäjoki, eine Kleinstadt, 400 km nördlich von Helsinki. Dort erwartet die Besucher eine Art Tangomarathon und ein Ereignis von nationaler Bedeutung: Die jährliche Wahl der Tangokönigin und des Tangokönigs.
Anne Tanskanen hat es bereits weit gebracht. Aus über 500 Bewerberinnen und Bewerbern wurde sie ausgewählt. Nun ist sie eine von fünf Finalistinnen im Tangogesangswettbewerb. Noch nie war sie ihrem Traum so nah: Sie kämpft um den Titel der Tangokönigin.
Der Film begleitet die 33jährige Musiklehrerin, Mutter und Sängerin von ihrer Heimatstadt Klaukkala zum Tangofinale nach Seinäjoki. Dabei eröffnet sich dem Zuschauer nicht nur finnischer Alltag und die Welt einer ganz speziellen Musik. Er erlebt auch ein Finnland fern von Klischeevorstellungen: ein Land jenseits von Melancholie und dunklen Tagen mit ausgelassen Menschen, die sich jedes Jahr ihrer großen Leidenschaft hingeben: dem Finnischen Tango.

Buch und Regie: Antje Christ
Kamera: Andreas Wunsch
Ton: Manuel Ernst
Schnitt: Jens Gronheid
Produzentin: Antje Christ

Fotos © Martti Haapamäki

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