Sündige Maschen made in Polen

Sündige Maschen made in Polen

Sündige Maschen made in Polen

Dokumentation // ARTE 2006, 26 Min., Digibeta

Koniakow: Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch inmitten der polnischen Beskiden. Seit Jahrhunderten wird hier die Häkelnadel von der Mutter an die Tochter weiter gegeben.
Mit dem Einzug des Kapitalismus blieben jedoch die Aufträge aus. Die Tischdecken und Priestergewänder wurden im Ausland in Auftrag gegeben. Hohe Arbeitslosigkeit war die Folge und die Jahrhunderte alte Tradition des Spitzenhäkelns drohte in Vergessenheit zu geraten.
Wäre da nicht die 34jährige Malgorzata Stanaszek, die sich 2003 die alte Werberegel „Sex sells“ zu Herzen nahm und String-Tangas aus gehäkelter Spitze entwarf. Mittlerweile sind die Dessous mit Hilfe des Internet auch international ein Renner.
Dass die geschichtsträchtigen Maschen nun Platz auf Hinterteilen finden, empfinden einige in Koniakow als Schande. Das kleine katholische Dorf ist in Aufruhr geraten, doch die junge Unternehmerin lässt sich von ihrer Idee nicht abbringen.
Der Film zeigt ein beeindruckendes Beispiel von Zivilcourage. Malgorzata Stanaszek, eine einfache Frau, stellt sich gegen die Dorfbevölkerung und zeigt, dass der Wille tatsächlich Berge versetzen kann. Darüber hinaus wird auch eine Herausforderung klar, der sich viele EU-Beitrittsländer stellen müssen: Die Orientierung am globalen Markt und die Besinnung auf die eigenen Stärken und Fähigkeiten.

Buch und Regie: Dorothe Dörholt
Kamera: Martin Christ
Ton: Peter Trinks
Schnitt: Jens Gronheid
Produzentin: Antje Christ

Fotos © Christ Media

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